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©Helmholtz Zentrum München | Ali Önder Yildirim

Lungenemphysem: Behandlung

Ziel der Lungenemphysem-Therapie ist es, einen Stillstand der Erkrankung zu erreichen, die Beschwerden abzumildern und zu vermeiden, dass die Symptome sich plötzlich verschlechtern (Exazerbation). Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist der sofortige Rauchstopp sowie das Vermeiden von Passivrauch. Außerdem sollten Patientinnen und Patienten umwelt- und arbeitsplatzbedingtem Feinstaub bestmöglich meiden.

Wissenschaftliche Beratung:
PD Dr. med. Henrik Watz,  LungenClinic Grosshansdorf

Ziel der Lungenemphysem-Therapie ist es, einen Stillstand der Erkrankung zu erreichen, die Beschwerden abzumildern und zu vermeiden, dass die Symptome sich plötzlich verschlechtern (Exazerbation). Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist der sofortige Rauchstopp sowie das Vermeiden von Passivrauch. Außerdem sollten Patientinnen und Patienten umwelt- und arbeitsplatzbedingtem Feinstaub bestmöglich meiden.

Wissenschaftliche Beratung:
PD Dr. med. Henrik Watz,  LungenClinic Grosshansdorf

Da ein Lungenemphysem in den meisten Fällen im Rahmen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD auftritt, richtet sich die Therapie im Wesentlichen nach der COPD-Behandlung. Die Basis legen Maßnahmen wie körperliches Training und Atemphysiotherapie. Dazu kommen individuell Medikamente – die meisten zum Inhalieren –, die vor allem die Lunge weiten und das Atmen erleichtern. Lesen Sie dazu mehr im Kapitel „COPD-Therapie“.

Bei Menschen, die ein Lungenemphysem aufgrund von Alpha-1-Antitrypsin-Mangel entwickeln, besteht die Möglichkeit, den Mangel mittels einer Infusions-Therapie mit  Alpha-1-Antitrypsin (AAT) aus menschlichem Blutplasma, auszugleichen (Substitutionstherapie). Allerdings ist diese Behandlung nur möglich, wenn beide Ausführungen des AAT-Gens im Erbgut verändert sind. Daher kommt sie nicht für alle Personen mit AAT-Mangel in Frage.

Reichen bei einem fortgeschrittenen Lungenemphysem Rauchstopp, Medikamente und weitere Maßnahmen nicht aus, ist es möglich, das Lungenvolumen zu verringern oder besonders große Blasen zu entfernen. Hierfür sind verschiedene Varianten der sogenannten Lungenvolumenreduktion (LVR) verfügbar. Dazu gehören chirurgische und moderne endoskopische Verfahren, die zum Beispiel mit kleinen Ventilen oder Spiralen (Coils) in den Bronchien arbeiten.

Bei allen Verfahren ist große Sorgfalt und Expertise des durchführenden Zentrums unbedingt erforderlich. Außerdem soll die LVR nur bei ausgewählten Patientinnen oder Patienten erfolgen und das auch nur, wenn alle anderen Behandlungsoptionen vorab nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. Im Deutschen Zentrum für Lungenforschung werden an verschiedenen Standorten hierzu klinische Studien durchgeführt.

Erfahren Sie mehr zur Lungenvolumenreduktion im Kapitel „Lungenoperationen“.

Im Extremfall kann als letzte Therapieoption auch die Transplantation einer ganzen Lunge oder eines Lungenflügels erforderlich sein. Da Spenderorgane jedoch knapp sind, fällt zumeist eine gewisse Wartezeit bis zur Lungentransplantation an.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 08.12.2023