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Schlafapnoe: Beatmungsmaske regelmäßig tragen

Tragen Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe regelmäßig nachts eine spezielle Beatmungsmaske, kann sich das positiv auf die Herzgesundheit sowie die Sterblichkeit auswirken. Dies geht aus einer Studie in der Fachzeitschrift ‚Chest‘ hervor.

Bei obstruktiver Schlafapnoe erschlafft im Schlaf die Muskulatur der oberen Atemwege und blockiert die Luftzufuhr. Diese Atemaussetzer führen zu Sauerstoffmangel, der – je nach Ausmaß – lebensgefährlich sein kann. Bei schwerer Schlafapnoe erhalten Patient:innen daher in der Regel eine sogenannte CPAP-Therapie (Englisch: Continuous Positive Airway Pressure). Über eine spezielle Atemmaske wird dabei im Schlaf ein leichter Überdruck in den Atemwegen erzeugt, der die Luftwege offenhält und Atemaussetzer verhindert.

Die Behandlung ist wichtig, dennoch brechen Patient:innen sie immer wieder aus unterschiedlichsten Gründe ab. Forschende haben nun untersucht, wie sich der Abbruch der CPAP-Behandlung auf die Sterblichkeit bei Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe auswirkt. Hierfür nutzen sie Behandlungsdaten der französischen Krankenversicherungen. Sie erstellten daraus zwei Gruppen mit jeweils 88.007 Patient:innen mit obstruktiver Schlafapnoe im Durchschnittsalter von 60 Jahren. Die eine Gruppe hatte die CPAP-Therapie im ersten Jahr nach der Verordnung abgebrochen, die zweite Gruppe bestand aus jenen Patient:innen, die die Beatmungsmaske weiterhin verwendeten. Anschließend verglichen die Forschenden die Sterblichkeit nach drei weiteren Jahren innerhalb der beiden Gruppen.

Niedrigeres Risiko für Herzschwäche, Bluthochdruck und Tod

Das Ergebnis: Wurde die CPAP-Therapie fortgesetzt, war dies mit einem nachweislich niedrigeren Risiko für alle Todesursachen verbunden, im Vergleich zu den Patient:innen, die die Therapie beendeten. Über den Beobachtungszeitraum von drei Jahren verstarben 3.204 von 88.007 Patient:innen in der Gruppe, die die CPAP-Behandlung abbrach (3,6 Prozent). In der Gruppe derer, die die Therapie fortsetzten waren es 2.053 von 88.007 Personen (2,3 Prozent). Auch Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Bluthochdruck traten deutlich seltener auf, wenn die Maske nachts regelmäßig getragen wurde.

Diese Daten würden die Belege für die positiven Auswirkungen der CPAP-Therapie bei Schlafapnoe weiter ergänzen, betonen die Studienautor:innen. Weitere Studien seien nun nötig, um die Auswirkungen der Behandlung auf spezielle Todesursachen genauer zu untersuchen und um zu klären, wie lange die CPAP-Therapie pro Nacht idealerweise durchgeführt werden sollte. 

Quellen:

  • Pépi, J.-L. et al.: Relationship Between CPAP Termination and All-Cause Mortality: A French Nationwide Database Analysis. In: Chest, 15. Februar 2022