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Patientenforum zum Lungenkongress: Patienten fragen - Experten antworten

Ein besonderes Highlight für den Lungeninformationsdienst war unser Patientenforum Lunge am 19. März 2024: Rund 200 Menschen mit Lungenkrankheit nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen an renommierte Expert:innen der Lungenheilkunde und -forschung zu stellen. Dass das Format den Geschmack der Teilnehmenden traf, zeigen die überaus positiven Rückmeldungen.

Ein besonderes Highlight für den Lungeninformationsdienst war unser Patientenforum Lunge am 19. März 2024: Rund 200 Menschen mit Lungenkrankheit nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen an renommierte Expert:innen der Lungenheilkunde und -forschung zu stellen. Dass das Format den Geschmack der Teilnehmenden traf, zeigen die überaus positiven Rückmeldungen.

Aktuelles aus der Lungenforschung und -medizin

Zunächst berichteten die Fachleute kurz das Neueste aus ihren jeweiligen Fachgebieten:

  • Prof. Dr. med. Monika Gappa erläuterte, welche Einflussfaktoren sich im Laufe des Lebens auf die Lungengesundheit auswirken und was jeder einzelne für eine gesunde Lunge tun kann.
  • Prof. Dr. med. Michael Kreuter stellte die Vielfalt der interstitiellen Lungenerkrankungen vor und ging darauf ein, welchen Einfluss die detaillierte Diagnose auf die Therapie der Krankheiten hat.
  • Prof. Dr. med. Christiane Lex präsentierte wichtige Fakten zu Asthma im Kindes- und Jugendalter vor, insbesondere in Bezug auf die Besonderheiten in Diagnose und Therapie.
  • Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch beschrieb die Entwicklung der Asthma-Behandlung von Erwachsenen von der ständigen Akut-Therapie im 20. Jahrhundert zur maßgeschneiderten Therapie im 21. Jahrhundert.
  • Dr. med. Nicole Maison zeigte neue Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie sowie aktuelle Forschungsergebnisse zu Allergien im Kindes- und Jugendalter.
  • Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe beleuchtete die Einflussfaktoren auf die Entstehung und den Verlauf einer COPD und die aktuellen Therapie-Empfehlungen.
  • Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde gab ein Update zu Atemwegsinfektionen in Bezug auf Risikofaktoren, Diagnostik, Behandlung und Vorbeugung.
  • Dr. med. Hubert Schädler ging auf die Entstehungsmechanismen von Husten und die möglichen Ursachen von chronischem Husten ein.
  • Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte zeigte, welche aktuellen Themen zu Lungenkrebs diskutiert werden – von der Vorsorge über unterschiedliche Behandlungsmethoden bis zu neuen Konzepten im Stadium mit Metastasen.

>> Hier können Sie sich die Vortragsfolien herunterladen.

Zahlreiche Fragen direkt beantwortet

Im Anschluss daran begann die rund 75-minütige Fragenrunde, moderiert von Prof. Dr. med. Christiane Lex und Prof. Dr. med. Michael Kreuter, auf der zahlreiche Patientenfragen geklärt wurden.

Fragen, die auf der Veranstaltung selbst noch offen blieben, werden an dieser Stelle nach und nach beantwortet.

Veranstalter waren der Lungeninformationsdienst von Helmholtz Munich, der Deutsche Lungentag und das Deutsche Zentrum für Lungenforschung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.

>> Programm zum Patientenforum Lunge 2024 herunterladen

Antworten auf Ihre Fragen

Im Folgenden finden Sie die Fragen und Antworten, sortiert nach Themengebiet. Diese werden nach und nach ergänzt.

Suche nach Expert:innen, anderen Betroffenen und Studienteilnahme

Der Lungeninformationsdienst stellt allgemeine Informationen zu Lungenkrankheiten zur Verfügung. Wir verfügen über keine eigene Untersuchungspraxis oder Behandlungsmöglichkeiten und führen auch keine Tests oder klinische Studien durch.

Wir können keine Empfehlung für Kliniken aussprechen. Wir haben aber eine nach Postleitzahlen sortierte Liste zusammengesellt, die Ihnen für eine erste Orientierung einen Überblick verschafft, wo es in Deutschland überhaupt Fachkliniken für Lungenheilkunde gibt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 

Zur Liste mit Lungenfachkliniken in Deutschland

Dr. med. Hubert Schädler: Ich würde empfehlen, dass man sich vor dem Besuch bei Fachärzt:innen einen Zettel schreibt, wo man alle wichtigen Punkten und alle Symptome notiert, damit auch einfach klar wird, wie der Leidensdruck ist. Häufig ist es so, dass man einen kurzen Besuch hat, und es muss alles schnell gehen: Man kommt rein und auch gleich wieder raus und hat seine Punkte nicht angebracht. Das wäre der eine Punkt, dass man sich vorher vorbereitet auf diesen Besuch (PDF).

Zweitens gibt es sogenannte Gesundheitsprogramme (DMPs), wo man vierteljährlich oder halbjährlich feste Termine hat. Das sollte man auf jeden Fall machen.

Und wenn die Gesamtsituation mit den Beschwerden sich nicht stabilisiert, dann darf man die Ärztin/den Arzt auch darum bitten, dass sie/er einen weiterüberweist, zu einem entsprechend spezialisierten Zentrum.

Prof. Dr. med. Christiane Lex: Meine Erfahrung ist, dass man tatsächlich sehr lange wartet. Dennoch sollte man sich auf jeden Fall einen Termin besorgen: Entweder sind die Symptome bis zu dem Zeitpunkt wirklich komplett weg. Dann ist der Termin unnötig man kann ihn absagen. Aber wenn die Symptome noch da sind, hat man wenigstens dann einen Termin.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Ich glaube, auch seriöse und qualitätsgesicherte Informationsangebote wie der Lungeninformationsdienst können helfen. Sie geben insbesondere Informationen für Betroffene. Auch andere Vereinigungen wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin oder – wenn sie des Englischen mächtig sind – auch die European Respiratory Society (ERS) hilft gerne weiter.

Auch Selbsthilfegruppen, Patientenverbünde selber sind Anlaufstellen. Menschen schließen sich zusammen, die an der selben Erkrankungen leiden. Sie haben viele Tipps und Tricks – zu wem kann ich mit denen Problemen gehen? Wer hat neue Ideen für diese oder jene Therapien? Wer hat schonmal davon was gehört? Ich glaube, das ist vielleicht der beste Hilfezweig, den wir Ihnen entgegenreichen, können, sich untereinander zu vernetzen, sich untereinander auszutauschen.

Beim Lungeninformationsdienst finden Sie eine Liste von Patientenorganisationen. Außerdem haben wir Ihnen die Kontaktdaten von Fachverbänden und Stiftungen zusammengesellt.

Liste von Patientenorganisationen

Liste von Fachverbänden und Stiftungen

In unserer Studienplattform finden Sie eine Übersicht mit klinischen Studien, die aktuell an den Studienzentren des Deutschen Zentrums für Lungenforschung durchgeführt werden. Die entsprechenden Ansprechpersonen finden Sie direkt bei den einzelnen aufgeführten Studien.

Zur Übersicht aktueller klinischer Studien

Bitte beachten Sie: Der Lungeninformationsdienst selbst führt keine klinischen Studien durch! Bitte wenden Sie sich immer direkt an die in der Studienbeschreibung angegebenen Ansprechpersonen.

Fragen zu Asthma und Allergien

Prof. Dr. med. Monika Gappa: Asthma geht nicht mit einer gestörten Infektabwehr einher. Wenn aber Asthma nicht richtig behandelt ist und eine chronische Entzündung der Schleimhaut vorliegt, können Viren leichter in die Schleimhäute eindringen und eine Infektion der Atemwege mit Beteiligung der unteren Atemwege zu bewirken. Insofern sehen wir häufiger schwer verlaufende Infektionen bei schlecht behandelten Menschen mit Asthma.

Mehr zu Asthma

Mehr zu Allergien

Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch: Wenn es höhere Dosen von Prednisolon-Tabletten sind, dann ist das etwas, was sehr, sehr schwierig ist:

  • Einerseits könnte es sich um ein Asthma handeln, das eigentlich mit Biologika behandelt werden sollten. Diese sind effektiver und nebenwirkungsärmer.
  • Andererseits kann es aber auch wirklich sein, dass die Person gar kein Asthma hat und mit Prednisolon behandelt wird, auf etwas, was gar nicht auf Prednisolon anspricht.

In dieser Situation müsste man unbedingt schauen, ob die Diagnose wirklich stimmt. Da wäre es wirklich sinnvoll, sich entweder an einen Lungenfacharzt beziehungsweise eine Lungenfachärztin zu wenden oder ein spezialisiertes lokales Zentrum für schweres Asthma.

Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch: Es gibt das typische Asthma, das aus der Kindheit kommt. Das ist insbesondere ein sogenanntes allergisches Asthma. Auch beim allergischen Asthma sind Eosinophile beteiligt, aber nicht in so dramatischem Ausmaße.

Dann haben wir das Asthma, welches im Erwachsenenalter oft zum ersten Mal entsteht. Dieses wird oft als eosinophiles Asthma bezeichnet: das Asthma, wo wir keine allergische Ursache haben, und wo wir sehr viele Eosinophile haben.

Und dann gibt es Patient:innen mit Asthma-Symptomen, aber nicht den typischen Ausprägungen mit den Eosinophilen. Die werden manchmal als neutrophiles Asthma bezeichnet.

Eigentlich ist es so, dass das, was wir als neutrophiles Asthma bezeichnen, eine sogenannte Blackbox ist, wo wir eigentlich immer noch nach den Ursachen forschen müssen. Oft ist es so, dass das, was ursprünglich als neutrophilles Asthma bezeichnet wird, eine andere Diagnose ist, zum Beispiel

  • eine Entzündung der kleinen Atemwege,
  • eine Bronchiektasie oder
  • eine interstitielle Lungenerkrankung.

Dieser Begriff des neutrophilen Asthmas ist umstritten. Er ist eigentlich die Aufforderung, nochmal in die Diagnostik zu gehen, inklusive CT-Thorax. Erst dann kann man genau sagen, wie man helfen kann.

Mehr zur Behandlung von Asthma bronchiale

Prof. Dr. med. Monika Gappa: Mir sind keine teratogenen (Missbildungen fördernde) oder fetotoxischen (den Fetus schädigende) Effekte von Montelukast bekannt. Gerade während der Schwangerschaft ist eine gute Asthma-Therapie indiziert. Eine gute Asthma-Kontrolle schützt sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind. Die Basis der Asthma-Therapie sind allerdings die inhalativen Corticosteroide (Cortison-Spray). Montelukast spielt sowohl in der Pädiatrie als auch in der Erwachsenen-Pneumologie eine untergeordnete Rolle.

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Der Grund, warum bestimmte Arzneimittel, auch die inhalierbaren Corticosteroide, in der Schwangerschaft mit einem Warnlabel versehen sind, ist das Fehlen von Daten. Diese wird man auch nicht erzeugen können. Aber das Einzige, was sinnvoll ist, ist eine vernünftige, Basis-Asthma-Therapie für die Mutter und das ungeborene Leben. Deshalb empfehlen wir eine konsequente Therapie.

Mehr zur Asthma-Behandlung in der Schwangerschaft

Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch: In der Allergologie haben wir viele Präparate, die schon seit Jahren sehr gut wirken. Zum Beispiel inhalative Steroide als Basistherapie von Asthma haben wir seit den 80er Jahren. Das ist also nicht das neuestePräparat, aber weiterhin ein sehr gutes Präparat.

Bei den Biologika haben wir auch neuere und ältere. Auch die älteren sind sehr gut, wenn es für bestimmte Patienten gedacht ist. Es ist also noch notwendig, immer unbedingt das Neueste zu nehmen. Das Entscheidende ist, dass es das für die Person individuell richtige Präparat ist – und das kann durchaus auch ein bisschen älter sein.

Prof. Dr. med. Christiane Lex:Ipratropiumbromid ist eine gute Alternative als Spray. Ich habe einige Patient:innen, die hiermit deutlich zufriedener sind als mit Salbutamol.

Mehr zu bronchienerweiternden Wirkstoffen

Fragen zu Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen

Prof. Dr. med. Monika Gappa: Die Basistherapie für Heuschnupfen und Pollenallergie ist nicht neu:

Bei Neurodermitis gilt die Basistherapie und die topische anti-entzündliche Therapie seit vielen Jahren als Grundlage; bei schwerem Verlauf bieten Biologika neue therapeutische Möglichkeiten, die häufig die Lebensqualität für die Betroffenen (ab dem Säuglingsalter) deutlich verbessern.

Mehr zur Therapie von Neurodermitis finden Sie beim Allergieinformationsdienst.

Prof. Dr. med. Monika Gappa: Die Basis der Therapie bei Hausstaubmilbenallergie und allergischem Asthma sind die inhalierbaren Corticosteroide (ICS; Cortison-Spray) in niedriger bis mittlerer Dosis; Montelukast ist auch ein entzündungshemmendes Basismedikament, das aber schwächer und bei weniger Patient:innen wirksam ist.

Wenn die Kombination von Montelukast und Cortison-Spray im konkreten Fall zu einer guten Asthma-Kontrolle führt, kann diese fortgeführt werden.

Zusätzlich sollte die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) überlegt werden.

Mehr zur Behandlung von allergischem Asthma.

Dr. med. Nicole Maison: Die Behandlung ist ab fünf Jahren zugelassen. Tatsächlich starten wir bei uns in der Klinik selten vor dem fünften Lebensjahr. Es gibt Ausnahmefälle, wo wir auch mal früher loslegen müssen, wenn die Kinder sehr schwer betroffen sind. Dann ist das ein sogenannter Off-label-Use – das heißt, außerhalb der Zulassung. Das ist möglich, aber eine individuelle Entscheidung, basierend auf den Symptomen und den Gesamtumständen des Kindes.

Mehr zur Hyposensibilisierung (Allergen-spezifischen Immuntherapie)

Dr. med. Nicole Maison: Sobald die Patient:innen mindestens eine Saison lang Beschwerden hatten und die Beschwerden so sind, dass sie den Alltag deutlich einschränken. Dann raten wir relativ früh dazu. Unsere Erfahrung ist in der Klinik, dass die Patienten das auch schon im Alter von sechs, sieben oder acht Jahren sehr gut mitmachen – insbesondere die subkutane Immuntherapie (die Hyposensibilisierung in Spritzenform) wird von den Kindern überraschend gut toleriert. Ein früherer Therapiebeginn ist besser, auch was Folgeerkrankungen betrifft.

Dr. med. Nicole Maison: Die erste wichtige Frage: Hat das Kind tatsächlich eine Allergie auf Haselnuss? Hat es nach dem Verzehr von Haselnuss tatsächlich mit Symptomen reagiert hat? Wenn eine Reaktion auf Haselnuss bereits vorlag, dann sprechen wir in diesem Alter in der Regel von einer primären Nahrungsmittelallergie. Das heißt, es ist eine echte Sensibilisierung auf ein Nahrungsmittel- Allergen und das Kind wird entsprechend reagieren.

Was wir häufig sehen, sind sekundäre Nahrungsmittelallergien. Dann entwickeln die Kinder erst eine Pollenallergie, zum Beispiel auf die Hasel, und reagieren dann auf bestimmte Nahrungsmittel mit einer Kreuzreaktion. So herum passiert es wesentlich häufiger: erst ein Heuschnupfen und dann eine sekundäre Nahrungsmittelallergie, die dann meistens mit Kribbeln im Mund einhergeht.

Aber andersherum, dass eine primäre Nahrungsmittelallergie dann zu einer pollenassoziierten Symptomatik führt, sehen wir es in der Regel nicht. Das Kind kann aber natürlich zusätzlich Heuschnupfen entwickeln.

Mehr zur Diagnose von Allergien

Prof. Dr. med. Monika Gappa:Dupilumab ist das vorletzte zugelassene Biologikum bei Kindern, sodass wir was die Langzeitbeobachtung angeht, über begrenzte Erfahrungen verfügen.

Es gibt aber – anders als für zwei der anderen Biologika – wirklich gute Kinderdaten, die eine Sicherheit und auch eine sehr gute Wirksamkeit zeigen. In der eigenen Erfahrung ist es so, dass das Medikament sehr gut vertragen wird. Also keine allergischen Reaktionen nach Gabe.

Vor allen Dingen aus der Behandlung der atopischen Dermatitis, der Neurodermitis, haben wir immer wieder Augenentzündungen gesehen, bei Kindern weniger als bei Erwachsenen. Das kenne ich von Kindern und Jugendlichen mit Asthma nicht. Insgesamt ist das Dupilumab aus meiner Sicht bei entsprechender Indikation ein sehr gutes und ein sehr sicheres Medikament.

Mehr zu Biologika zur Asthma-Behandlung

Fragen zu Bronchiektasen

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Bronchiektasen sind eine Folge oder eine Komplikation von anderen Erkrankungen. Man kann zum Beispiel Bronchiektasen entwickeln aufgrund von

  • COPD,
  • Asthma,
  • einer Schwäche des Immunsystems,
  • einer komplizierten Lungeninfektion, in deren Verlauf sich das Lungengewebe verändert hat,
  • Schleimtransportstörungen und
  • einer ganzen Reihe weiterer Ursachen.

Um neue Bronchiektasen zu verhindern, muss die Ursache bekannt sein und die Grunderkrankung optimal behandelt werden. In ungefähr 30 Prozent der Fälle lässt sich keine Ursache für die Bronchiektasen finden. In diesem Fall kann durch eine frühzeitige intensive Therapie zumindest das Fortschreiten der Bronchiektasen verhindert werden.

Meiner Erfahrung nach kann es bei einer optimalen Behandlung sogar zu einer leichten Rückbildung kommen. Hier ist die Grundlage immer die Verbesserung der mukoziliären Clearance, also der Selbstreinigungskräfte der Lunge. Diese Verbesserung basiert in der Regel auf

Mehr zu Bronchiektasen

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Bei Bronchiektasen gibt es eine große Diversität. Eines ist wichtig zu wissen: Wir wissen nicht, wie Bronchiektasen entstehen. Wir wissen nicht, warum manche Menschen davon betroffen sind und andere nicht. Es gibt Erkrankungen wie das Asthma bronchiale oder COPD, bei denen wir diese Erkrankungsform mit Verformung und Verdickung der Bronchialwand und unregelmäßige Wände sehen. Aber es gibt durchaus Leute mit vieljähriger Erkrankung, wo das kein Problem darstellt. Das macht es schwierig.

Durch die Einführung des Computertomogramms frühzeitig in der Diagnostik sehen wir häufig mildere Formen und geringere Veränderungen, die zum Teil sozusagen nur lokalisiert sind.

 Drei Dinge spielen bei der Behandlung eine Rolle:

  1. Verbesserung der mukoziliären Clearance. Das ist die Basis:
    • Flüssigkeit,
    • Flüssigkeitstransport,
    • physikalische Therapie von Vibrationsgeräten bis zu endogenen Mechanismen, um das Sekret loszuwerden.
  2. Antimikrobielle Therapie: Fehlbesiedlungen sind häufiger bei Bronchiektasen, wo eine Antibiotika-Therapie, zum Teil langfristig, eine große Rolle spielt.
  3. Ursachensuche nach zum Teil seltenen Erkrankungen: Eine Ursache kann zum Beispiel sein, dass der Zilienschlag nicht funktioniert. Gerade wenn Bronchiektasen in jüngerem Lebensalter auftreten, ist die Forschung auch nach seltenen Ursachen wichtig.

Mehr zur Behandlung von Bronchiektasen

Prof. Dr. med. Christiane Lex: Antikörper sind bisher für Bronchiektasie nicht zugelassen. Wir erwarten aber Studien.

Fragen zu COPD

Das Forschungsprojekt wird weiterhin verfolgt. Allerdings befindet es sich noch immer in einem sehr frühen Stadium der Forschung. Denn Helmholtz Munich ist ein Forschungszentrum, das Grundlagenforschung für bestimmte Erkrankungen, wie Lungenkrankheiten durchführt. 

Klinische Studien mit Patientinnen und Patienten sind für dieses Forschungsvorhaben bislang nicht geplant und es ist auch noch nicht absehbar, wann und ob diese stattfinden werden. 

Gegenstand der aktuellen Forschung sind neue Wege, die Entzündungsreaktion in der Lunge zu hemmen und Reparaturprozesse im Gewebe zu verstehen und zu fördern. Erste Ergebnisse – auch international – beziehen sich aber noch immer nur auf Mäuse und humane (menschliche) Zellkulturen. Zwar konnten einige zelluläre Signalwege identifiziert werden, die sich für neue Therapieansätze eignen könnten. Wie lange es noch dauern wird, bis und ob diese Forschungsergebnisse aber tatsächlich bei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, ist momentan leider nicht absehbar. 

Eine Auflistung von laufenden klinischen Studien des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), sortiert nach Krankheitsbildern, finden Sie in unserer Studienplattform. Bei Interesse an einer Studie setzen Sie sich bitte direkt mit den in der jeweiligen Studie angegebenen Kontaktadressen in Verbindung.

Zur Studienplattform

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Lungensport und Physiotherapie hören sich schon mal gut an. Aber das Problem, das angesprochen wurde, ist das, was wir eine sogenannte Exazerbation nennen – eine akute Verschlechterung, die für Patient:innen häufiger als Infektsymptomatik mit mehr Symptomen deutlich wird. Da gibt es zwei Antworten dazu. Einerseits sind das manchmal echte Infektionen bakterieller Art, aber sehr häufig auch virale Atemwegsinfektionen, sodass man den Erreger suchen könnte und sollte. Je nach Erreger kann man dann möglicherweise antibiotisch etwas erreichen.

Auf der anderen Seite ist COPD aber auch eine entzündliche Atemwegserkrankung, sodass wir bei Patient:innen, die symptomatisch werden,

  1. die Medikation, die den Atemweg erweitert, erhöhen würden,
  2. würden wir diesen Patient:innen eine entzündungshemmde Therapie dazugeben – entweder indem die Inhalationsmedikation mit dem Cortison-Anteil erhöht wird oder in einer schweren Exazerbation ein Cortison-Präparat in Tablettenform dazu gibt.

Das wäre die Standardtherapie. Wir unterscheiden drei Schweregrade:

  • leicht
  • mittelgradig
  • schwer

Das genannte Vorgehen gilt für eine mittlere bis schwere Exazerbation. Bei der leichten Exazerbation reicht häufig das Anpassen der Inhalationsmedikation. Häufig kann man das rückläufig machen. Manchmal bleibt es allerdings zurück. Wir wissen, dass so ein Ereignis die Patienten zwischen acht und zwölf Wochen symptomatisch und eingeschränkter macht. Das heißt ein bisschen Geduld an dieser Stelle, bis man sich verbessert, ist damit auch adäquat.

Mehr zur Behandlung von COPD

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Bei einer schweren COPD ist die Diffusionskapazität häufig eingeschränkt. Die Diffusionskapazität beschreibt den Transport von Gasen von außen nach innen. Wenn diese Einschränkung sehr ausgeprägt ist, erhält der Körper auch bei leichterer Anstrengung nicht genug Sauerstoff – er geht eine Sauerstoffschuld ein. Wenn die Diffusionskapazität unter einen bestimmten Wert fällt, entwickeln die Betroffenen daher COPD-Symptome.

Wenn der Sauerstoffmangel einen gewissen Wert erreicht, erhalten Patient:innen eine Sauerstofftherapie: entweder bei Bedarf oder bei einer ausgeprägten Form als Langzeitsauerstofftherapie.

Wir haben bei COPD die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem als unterschiedliche Extreme, die sich zum Teil überlappen. Es sind vor allem die Betroffenen mit einem Emphysem, die häufig eine gestörte Diffusionskapazität haben, weil das Lungengewebe beeinträchtigt ist und der Gasaustausch fehlt. Das heißt, das Maß des Emphysems bestimmt zum Teil mit, wie leistungsfähig jemand ist.

Mehr zu COPD

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Die Frage nach der Belastbarkeit ist sehr interessant. Es gibt Patient:innen mit einem schlechten Sauerstoffwert, die das nicht so schlimm finden. Die sind recht aktiv. Es gibt keine direkte Korrelation zwischen dem Ausmaß der Sauerstoffeinschränkung in einem leicht eingeschränkten Bereich und der Leistungsfähigkeit.

Genauso ist es falsch zu glauben, dass jemand mit einer Sauerstofftherapie automatisch mehr leisten kann. Der Sauerstoff selber macht Leute nicht leistungsfähiger. Er verbessert die Blutgase und er verbessert die Sauerstoffversorgung von Organen. Die Leistungsfähigkeit selber ist davon aber nicht betroffen.

Mehr zur GOLD-Einteilung

Mehr zur Langzeitsauerstofftherapie

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Da gibt es ein großes Problem. Die GOLD-Einteilung nutzt nicht die Diffusionskapazität, sondern das FEV1. Das ist die „kleinste Währung“, die man sich überhaupt vorstellen kann, um eine Erkrankung zu klassifizieren. Hintergrund ist die Auffassung in verschiedenen Ländern, dass die Diffusionskapazität zu schwierig ist, zu wenig reproduzierbar. Wir in Deutschland haben eine komplett andere Meinung dazu. Wir glauben, sie ist – von Fachhand angewandt – gut reproduzierbar. Es ist eine sehr sinnvolle Untersuchung, die man ausführen sollte.

Die internationale Literatur kennt das nicht. Die GOLD-Einteilung teilt Patient:innen ein aufgrund des FEV1-Wertes, COPD-Symptomen und Exazerbationen. Das ist meiner Meinung nach zu kurz gesprungen.

Es gibt deutlich mehr Methoden, inklusive der Diffusionskapazität, der Messung der Belastbarkeit, um Betroffene adäquat zu beschreiben, Patient:innen adäquat einordnen zu können in die Begleiterkrankungen und damit individuell zielgerecht und sachgerecht zu behandeln.

Mehr zur Diagnose der COPD

Fragen zu Impfungen

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Für gesunde Menschen wird ab dem 60. Lebensjahr die jährliche Grippeschutzimpfung sowie die Pneumokokken-Impfung mit PCV20 empfohlen. Auch die Corona-Impfung  sollte ab 60 Jahren jährlich aufgefrischt werden.

Mehr zum Thema Impfen

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Wir warten noch auf die STIKO. Verfügbar ist der RSV-Impfstoff schon und einige gesetzliche Krankenkassen erstatten schon. Die Impfung sollte im Herbst zusammen mit der Influenza-Impfung erfolgen. Jetzt im Frühjahr zu impfen, macht keinen Sinn.

Mehr zur Impfung gegen RS-Viren

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Siehe meine vorherige Antwort zur RSV-Impfung. Wir hoffen auf die Zulassung im Herbst.

Mehr zur Lymphangioleiomyomatose (LAM)

Fragen zu Infektionen

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Das hängt sehr stark von der Grunderkrankung ab, also warum überhaupt Pseudomonas nachgewiesen wurden. Bestehen zum Beispiel Bronchiektasen (Erweiterungen der Bronchien), die damit einhergehen, dass der Schleim aus der Lunge nicht mehr vernünftig abtransportiert werden kann. Dann muss man an der Ursache ansetzen und versuchen, den Schleimtransport wieder zu optimieren.

Eine Antibiotika-Behandlung tötet zwar das Bakterium ab, aber leider ist es in den Atemwegen sehr schwierig, die Erreger zu erreichen. Wenn diese dann immer wieder einen guten Nährboden haben, dann ist das ein Problem. Insofern muss man unbedingt zunächst die Ursache dieser Erkrankung ergründen, bevor man gezielt versuchen kann, den Keim zu eliminieren. Bei Pseudomonas kann es aber auch vorkommen, dass das nicht gelingt.

Mehr zu Antibiotika - Einsatzbereiche und Resistenzen

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Die Tuberkulose ist eine schwer zu behandelnde Lungeninfektion. Die minimale Therapiedauer beträgt sechs Monate, häufig aber länger. Man hat eine erste Phase der Therapie, wo man zwei Monate lang mit vier Antibiotika gleichzeitig behandeln muss.Das sind so 10 bis 15 Tabletten je nach Körpergewicht, die man morgens vor dem Frühstück einnehmen muss.Und das ist natürlich etwas, was auch gegebenenfalls mit Nebenwirkungen einhergehen kann.

Nach zwei Monaten wird dann bei entsprechender Normalisierung des Auswurfs, wenn man die Erreger nicht mehr nachweisen kann, auf eine Erhaltungstherapie gewechselt. Dabei muss man aber auch noch vier Monate zwei Medikamente einnehmen und natürlich haben diese Medikamente Nebenwirkungen. Insofern kann ich die Frage sehr gut verstehen. Es gibt aber leider keine Alternative. Man kann die Tuberkulose nicht anders behandeln.

Man sollte vor allen Dingen auf gar keinen Fall versuchen, selbstständig das ein oder andere Medikament auszutauschen, weil dann Resistenzen entstehen können. Wenn man eine resistente Tuberkulose hat, dann ist diese noch schwieriger zu behandeln, mit noch viel längerer Therapiedauer – im Mittel 15 Monate – und auch erhöhter Sterblichkeit. Es ist ganz erheblich bei der Tuberkulose, dass man das von Anfang an richtig macht und in kompetenten Händen bei Ärzt:innen die diese Nebenwirkungen einschätzen und auch managen können. Da kann ich leider keinen anderen Rat geben.

Der zweite Punkt, inwieweit Nahrungsergänzungsmittel eine Rolle spielen können: Wir beobachten, dass viele Tuberkulose-Patient:innen untergewichtig sind – ein Risikofaktor für einen schwereren Verlauf. Wenn ein Untergewicht besteht, sollte man unbedingt eine entsprechende Ernährungsberatung aufsuchen. Wenn man normgewichtig ist, sollte man auf eine vollwertige Ernährung achten. Es gibt keine bewiesenen Nahrungsergänzungsmittel, die hilfreich sind. Da wird viel angepriesen, aber da wird sehr viel Schindluder mit dem Leid von Patient:innen getrieben. Evidenzbasiert Ist das nicht.

Mehr zur Behandlung der Tuberkulose

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Es ist schwierig. Selbst wenn wir in Studien unter optimalen Bedingungen versuchen, den Erreger einer Infektion zu identifizieren, gelingt das nur in ungefähr 30 Prozent der Fälle. Das heißt also, bei 70 Prozent wissen wir es gar nicht.

Jetzt ist es aber umgekehrt so, dass wir einen Überblick haben über die häufigsten Erreger von bestimmten Infektionen, zum Beispiel der ambulant erworbenen Pneumonie (Lungenentzündung). Genau dafür machen wir diese ganzen Untersuchungen und darum kann ich sie auch alle nur motivieren, an jeder Untersuchung teilzunehmen.

Bei der Pneumonie wissen wir relativ genau, dass zum Beispiel bestimmte Gram-positive Erreger, die Pneumokokken, die angeschuldigt werden müssen. Wir haben also eine Art „Rangliste“ und unsere Antibiotika-Empfehlungen berücksichtigen diese Rangliste.

Insofern wird uns nicht immer der Erregernachweis gelingen, aber wir sehen das Ansprechen der Therapie: Wenn es der Person besser geht, wirkt das Antibiotikum.

In den 30 Prozent, wo wir die Erreger feststellen können, wird natürlich getestet, auf welches Antibiotikum sind sie empfindlich. Dann sollte man entsprechend die Antibiotika-Therapie anpassen auf das Antibiotikum, das am genauesten zielt. Also nicht das, was die meisten Erreger abtötet, sondern was am genauesten trifft. Wenn man das weiß, muss man aber trotzdem noch immer den klinischen Verlauf mitbeurteilen, bevor man eine Antibiotika-Therapie absetzen kann.

Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Rohde: Man muss bei Virus-Erkrankungen entsprechend testen. Zum Beispiel gegen Influenza hilft Oseltamivir. Bei Corona setzen wir in bestimmten Situationen Remdesivir ein. Bei immunsupprimierten Patient:innen können weitere Viren eine Rolle spielen, gegen die es Medikamente gibt, etwa das Zytomegalievirus.

Fragen zu Interstitiellen Lungenerkrankungen und Lungenfibrose

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Es tut sich wirklich extrem viel in der Behandlung der Lungenfibrose. Wir haben zwei Medikamente, die der weiteren Vernarbung entgegenwirken. Die sind zugelassen. Das ist das Pirfenidon und das Nintedanib. Es geht jetzt um die sogenannte idiopathische, von sich selbst herauskommende, nur die Lunge befallende Form. Hier sind mehrere Medikamente gerade in der Prüfung.

Wir haben leider eine Durststrecke hinter uns, weil einige vielversprechende Medikamente doch in großen Studien nicht so gewirkt haben, wie wir uns das gewünscht haben. Aber zwei Medikamente werden derzeit die in sehr weit führenden Studien überprüft. Wir haben große Hoffnung, dass wir in den nächsten zwei Jahren etwas Neues haben.

Es geht aber auch um andere Formen der Lungenfibrosen. Wir machen uns gemeinsam mit den Allergolog:innen Gedanken über Medikamente bei bestimmten Formen, wo wir Überlappungen haben. Zum Beispiel rheumatoide Arthritis schlägt auf die Lunge. Welches ist hier das richtige Biologikum?

Was können wir tun, wenn wir eine Taubenzüchterlunge haben. Das Einfachste ist: Sie müssen unbedingt den kompletten Kontakt mit den Tauben beziehungsweise zu dem Auslöser der Lungenerkrankungen vermeiden.

Damit können wir tatsächlich teilweise auch eine Stabilisierung, manchmal sogar eine Heilung erreichen.

Mehr zur Behandlung der Lungenfibrose

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Der Begriff „idiopathisch“ bedeutet, dass die Ursachen nicht bekannt sind. Daher ist es schwierig, Variablen zu identifizieren, die den Verlauf beeinflussen können. Allerdings wissen wir, dass eine späte Diagnose und eine eher fortgeschrittene IPF bei Erstdiagnose eher für einen schlechteren Verlauf sprechen. Zudem ist die Behandlung von Begleiterkrankungen wichtig, wie zum Beispiel Schlafapnoe und anderen.

Besonders wichtig ist zudem eine gute Behandlung der Lungenfibrose. Bei idiopathischer Lungenfibrose sind die Wirkstoffe Pirfenidon und Nintedanib zugelassen. Sie können die Fibrose zwar nicht rückgängig machen, aber das Fortschreiten verzögern oder sogar verhindern.

Darüber hinaus ist ein gesunder Lebensstil auch für die Lungengesundheit positiv. Dazu zählt vor allem das Vermeiden von Schadstoffen, die die Lunge schädigen können. Neben dem Rauchen betrifft dies zum Beispiel Astbest- oder Quarzstaub. Und zu guter Letzt ist Bewegung essentiell, wie auch Impfungen.

Mehr zu Bewegung und Sport bei Lungenerkrankungen

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Ein sehr wichtiger Faktor ist die regelmäßige Einnahme einer empfohlenen Therapie. Neben den schon genannten Medikamenten Pirfenidon und Nintedanib gehört dazu zum Beispiel auch Lungensport.

Möglicherweise können auch wiederholte Virusinfektionen eine idiopathische Lungenerkrankung zu fördern. Daher ist es wichtig, auf einen guten Impfschutz zu achten.

Mehr zu Impfungen bei Lungenerkrankungen

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Zugelassen ist Nintedanib für idiopathische Lungenfibrose (IPF) im Allgemeinen, zudem bei Sklerodermie und beim Typ der sogenannten progredienten Fibrose. Empfohlen wird eine antifibrotische Therapie bei IPF ab Erstdiagnose.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Dies richtet sich nicht nach dem DLCO-Wert, sondern nach den Sauerstoffwerten in Ruhe beziehungsweise bei Belastung.

Mehr zur Langzeit-Sauerstofftherapie

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Wenn die Fibrose schon mit Pirfenidon eingeleitet wurde, erscheint ein Wechsel bei guter Verträglichkeit und Stabilität nicht ratsam.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Das muss in Abhängigkeit der Ursache erwogen werden. Zum Beispiel können bei Reflux Protonenpumpeninhitoren helfen. Zudem kann die antifibrotische Therapie den Husten stillen.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Hierzu gibt es eine neue Studie, die eine gute Wirkung gezeigt hat. Wechselwirkungen könnte es bezüglich der Darmtätigkeit haben, falls Nintedanib Verstopfung verursacht, was nicht selten bei Morphin gesehen wird.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Davon wird eindeutig abgeraten, es gibt hierzu wenig Erkenntnisse. Gerade THC wird oft geraucht, was bei Lungenkrankheiten abzulehnen ist.

Mehr zu Cannabis bei COPD

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Eine pneumologische Rehabilitation ist alle vier Jahre möglich. Etwa bei einer neu diagnostizierten Erkrankung oder bei einem besonders schweren Verlauf kann bereits früher erneut ein Antrag gestellt werden. Dies muss aber entsprechend begründet werden.

Mehr zur Rehabilitation bei Lungenkrankheiten

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft bei Gesunden und Lungenkranken, Mangelernährung zu vermeiden. Darüber hinaus kann sie sich auch auf die Atmung günstig auswirken. Allein mit der Ernährung lässt sich eine Lungenerkrankung nicht behandeln. Gleichzeitig ist es wichtig darauf zu achten, dass die Ernährung keine Wechselwirkungen mit Medikamenten verursacht.

Magnesium kann Entzündungsprozesse stabilisieren und die Entspannung der Atemwege fördern. Gerade bei einer längerfristigen Behandlung mit Cortison ist es außerdem wichtig, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Calcium zu achten, um einer Osteoporose vorzubeugen. Für Rote-Bete-Saft beziehungsweise eine Nitrat-reiche Nahrungsergänzung werden positive Effekte für die körperliche Leistungsfähigkeit diskutiert. Für eine Empfehlung sind aber weitere Studien notwendig.

Auch für Prä- und Probiotika gibt es bislang keine ausreichenden Daten, ob sie bei Lungenfibrose einen günstigen Effekt haben.

Mehr zur Ernährung bei Lungenerkrankungen

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Vieles von dem, was wir empfehlen, ist nicht unbedingt in Deutschland oder in anderen Ländern zugelassen. Dazu gehört dieses Mycophenolat-Mofetil bei der sogenannten systemischen Sklerose oder Sklerodemie. Systemische Sklerodermie ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig auch die Lunge betriff.

Es gibt Studien, die nachgewiesen haben, dass Mycophenolat-Mofetil wirkt. In verschiedensten Leitlinien beziehungsweise Übersichtsartikeln, Konsensus (das heißt, Experten setzen sich zusammen) wird es immer wieder auch als Erstlinienmedikament empfohlen.

Die Krankenkassen berufen sich hier auf den Zulassungsstatus. Das einzige, was sie dort tun können, ist in die Diskussion zusammen mit ihren betreuenden Lungenfachärzt:innen zu gehen und die Krankenkasse zu einer Stellungnahme aufzufordern, warum sie sich entgegen Leitlinien positionieren. Das ist eine sehr schwierige Diskussion.

Methotrexat wird bei der systemischen Sklerodermie mit Lungenbeteiligung zumindest nach heutigem Wissensstand nicht empfohlen und ist genauso wie das Mycophenolat-Mofetil nicht zugelassen.

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Manche:r hat eine sehr seltene Erkrankung oder Dinge, die nicht auf eine Standardtherapie ansprechen. Im Dialog mit den behandelnden Lungenfachärzt:innen gibt es die Möglichkeit der Heilversuche. Dabei macht man mit den Betroffenen eine Art „Vertrag“, in dem festgelegt ist, welche Daten es in welchem Umfang gibt – auch außerhalb von Leitlinien. Im Dialog mit erfahrenen Lungenfachärzt:innen kann das in diesen speziellen Fragestellungen sinnvoll sein.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Das kann nur im Individualfall beantwortet werden, aber „eine“ Therapie für alle diese Formen gibt es leider nicht.

Weitere Informationen zur Behandlung des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Eine generelle Aussage darüber, wie schnell sich die Lungenfibrose ausbreitet, ist kaum möglich.

Einmal entstandene Vernarbungen der Lunge können bisher noch nicht rückgängig gemacht werden. Mit der richtigen Behandlung kann aber das Fortschreiten verzögert oder sogar gestoppt werden. Der Wirkstoff Nintedanib ist für Erwachsene mit interstitieller Lungenerkrankung bei systemischer Sklerose (Sklerodermie) zugelassen, zudem empfehlen Leitlinien andere, immunsuppressive Therapien. Die European Respiratory Society (ERS) und European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) sind gerade dabei, für Europa solche Empfehlungen zu erstellen.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Für die Behandlung einer Lungenfibrose bei systemischer Sklerose (Sklerodermie) bei Erwachsenen ist der Wirkstoff Nintedanib zugelassen und auch andere immunsuppressive Medikamente oft sinnvoll. Die Empfehlung zur Therapie sollte ein Team aus Pneumolog:innen und Rheumatolog:innen geben.

Der Lungenhochdruck muss gegebenenfalls zusätzlich behandelt werden. Hierfür stehen verschiedene Substanzklassen zur Verfügung, zum Beispiel sogenannte Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer) und Endothelin-Rezeptor-Antagonisten.

Antikörper (Biologika) zur Behandlung der systemischen Sklerose sind derzeit in der Erprobung beziehungsweise mit Tocilizumab in manchen (nicht-europäischen) Ländern bereits zugelassen.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Es gibt mehrere neue Therapiemöglichkeiten. Vor Kurzem erschien eine neue Empfehlung in Deutschland. Einerseits ist eine sportliche Aktivität wichtig, dann das Erkennen von anderen Komplikationen wie Herzbeteiligung oder pulmonale Hypertonie bei Sarkoidose. Welche Therapie empfehlenswert ist, muss je nach vorheriger Therapie und anderen individuellen Faktoren erwogen werden.

Mehr zum Krankheitsbild Sarkoidose

Dr. med. Hubert Schädler: Hier ist eine erneute Diagnostik sinnvoll, um zu sehen, ob der Husten eine andere Ursache als die Sarkoidose hat. Gerade wenn auch systemisches Prednisolon nicht anspricht und die Inhalationen gar keinen Effekt zeigen. Man sollte auch die anderen Organe prüfen, die für den Husten mitverantwortlich sein können. Oder kommt zum Beispiel ein Medikament als Auslöser infrage? Hier muss man nochmal in die Diagnose und ins Gespräch gehen.

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Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Sarilumab hat bei Sarkoidose leider keine Wirksamkeit gezeigt, daher sollte es hier nicht eingesetzt werden. Empfehlenswert sind die Medikamente, die gerade in der neuen Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) veröffentlicht wurden.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin weichen nicht wesentlich von denen der internationalen Leitlinie der European Respiratory Society aus dem Jahr 2021 ab. Sie wurde als deutschsprachige Ergänzung und Aktualisierung verfasst und enthält fünf im Konsensusverfahren abgestimmte Empfehlungen.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Fatigue – also eine extreme Müdigkeit und Erschöpfung – tritt bei vielen Menschen mit Sarkoidose auf. Dies ist unabhängig von den betroffenen Organen und sollte unbedingt beachtet werden.

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Ja, das Lungenzentrum Mainz am Standort der Universitätsmedizin Mainz führt eine Studie zur Fatigue bei LAM durch.

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Fragen zu Lungenkrebs

Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte: Wer wird gescreent werden? Es geht um Patient:innen,

  • die geraucht haben,
  • ab 50 Jahre.

Sie sollen alle zwei Jahre ein CT erhalten. Das ist nicht sehr aufwendig.

In einer sehr guten holländischen Studie konnte gezeigt werden, dass die Zahl der Patient:innen, die in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden, massiv zunimmt. Das geht auch mit einem echten Überlebensvorteil einher.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) wird es in diesem Jahr zulassen. Dann wird es erst mal eine IGEL-Leistung sein. Hoffentlich ab dem nächsten Jahr wird es dann auch von den Kassen übernommen.

Wer viel geraucht hat, für diese Patient:innen ist es so ein ganz großer Vorteil, dass sie unbedingt diese Vorsorge in Anspruch nehmen sollten.

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Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte: In der Leitlinie steht, dass die Raucherentwöhnung das Entscheidende ist. Es gibt eine Studie, die zeigt, dass die Lungenkrebs-Patient:innen, die aufhören, ein besseres Überleben haben als die Patient:innen, die nicht aufhören. Möglicherweise gibt es hier aber eine Verzerrung in dieser Studie: Wer mit dem Rauchen aufhört, das sind die großen Kämpfer: Die wollen alles rausholen. Ob es dann wirklich das Nichtrauchen ist, das zu einem besseren Überleben führt, weiß ich nicht.

Allerdings rate ich trotzdem allen Patient:innen, dass Rauchen aufzugeben. Wir bieten Raucherentwöhnungsprogramme an, damit sie es schaffen. Denn es ist ganz sicher so: Wenn wir Patient:innen heilen, in den früheren Stadien oder auch im fortgeschrittenen Stadium, dann ist es extrem wichtig, dass sie aufhören, um das Risiko für einen zweiten Krebs zu minimieren.

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Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte: Wenn ein:e Patient:in austherapiert ist, wurde mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit bereits eine Immuntherapie gegen Lungenkrebs versucht. Wenn nicht, ist sie ganz eindeutig eine Chance. Man sollte allerdings die Immuntherapie so frühzeitig wie möglich in das Therapiekonzept einbauen, weil alle Untersuchungen gezeigt haben, dass sie am besten wirkt, wenn man sie früh einsetzt.

Wenn man sie später einsetzt, wirkt sie auch noch gut, aber man holt es meistens nicht mehr auf, was man bis dahin verloren hat an Effektivität. Deswegen frühzeitig einsetzen, allerdings wenn der/die Patient:in sie noch nicht bekommen hat, auch im fortgeschrittenen Stadion unbedingt noch einsetzen.

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Prof. Dr. med. Kreuter: Es gibt verschiedene Formen von Immuntherapien:

  • Methotrexat ist ein Medikament, welches das Immunsystem runterfährt. Die Immuntherapie mit Methotrexat soll verhindern, dass das Immunsystem aufgrund von Autoimmunerkrankungen den Körper angreift.
  • Die Immuntherapie bei Lungenkrebs bewirkt genau das Gegenteil: Es hilft dem eigenen Immunsystem, den Krebs als „böse“ zu erkennen und zu zerstören.

Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte: Es gibt keine Altersgrenze für die Anwendung einer Immuntherapie. Auch betagte Lungenkrebs-Betroffene können von der Behandlung profitieren. Bei älteren Menschen müssen jedoch mögliche Begleiterkrankungen beachtet werden (zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes), die den Erfolg einer Behandlung beeinflussen können. Auch die Abwägung zwischen dem Gewinn an Lebenszeit durch eine Therapie und dem damit möglicherweise verbundenen Verlust von Lebensqualität kann eine Rolle spielen. Ob eine Immuntherapie bei älteren Menschen sinnvoll ist, ist daher eine individuelle Entscheidung.

Mehr zu Behandlung von Lungenkrebs

Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte: Die CAR-T-Zelltherapie ist eine Form der Immuntherapie zur Krebsbehandlung. Es kann bisher bei bestimmten Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen eingesetzt werden. Bei Lungenkrebs, zum Beispiel dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zeigte die Behandlung bisher jedoch keine Wirksamkeit.

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Sonstige Fragen zu Lungenkrankheiten

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Das kann nur individuell beantwortet werden. Ratsam erscheint in dem Fall eine Vorstellung in einem spezialisierten Zentrum. Eine neue Biopsie muss mit dem Risiko der Prozedur abgewogen werden.

Zur Liste mit Lungenfachkliniken

Prof. Dr. med. Michael Kreuter: Noch sind diese Therapien „nur“ in Studien und vor allem bei Sklerodermie in Prüfung. Die Rheumatologie in Erlangen und in Düsseldorf könnte hier Erfahrungen teilen.

Dr. med. Hubert Schädler: Ja, die Diffusionskapazität ist ein Hinweis. Es hängt viel an der Anamnese aus einem Gespräch und an den Informationen, die wir im Gespräch mit den Betroffenen erhalten. Wenn ein Mensch geraucht hat, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine COPD handelt. Es gibt aber auch immer Kombinationsformen von COPD und Asthma. Zum Beispiel kann auch ein Mensch, der im Kindesalter Asthma hatte, rauchen und später noch zusätzlich eine COPD bekommen.

Daher ist die Diffusion nur ein Puzzelstück. Wenn jemand kein Asthma in der Vorgeschichte hat und sonst auch keine Hinweise auf ein Asthma, zum Beispiel eine Allergie, dann ist die Diffusion ein Hinweis dafür, dass es eher eine rauchbedingte Erkrankung ist und somit eher eine COPD.

Mehr zur Unterscheidung von Asthma und COPD

Dr. med. Hubert Schädler: Eine instabile (weiche) Trachea kann mehrere Ursachen haben. Es gibt angeborene Formen.Wenn die Symptome erst zu einem späteren Zeitpunkt auftreten, wird es aber eher erworben sein. Hier kommen zum Beispiel als Ursachen der instabilen Trachea in Betracht:

  • Narkosen mit einer Beatmung mittels Schlauch oder Tubus,
  • Druck von außen, zum Beispiel durch eine Schilddrüsenvergrößerung, oder
  • seltenere Ursachen wie Systemerkrankungen, die dann eine komplexere Diagnostik erfordern.

Hier ist eine weitere Diagnostik notwendig, um die Ursache im konkreten Fall herauszufinden.

Dr. med. Hubert Schädler:Schleim auf dem Bronchialsystem muss nicht infektiös sein. Das kann auch eine gewisse Entzündungsaktivität sein, die ohne Bakterien und Viren entsteht. Das vom weiteren Verlauf der Symptome (zum Beispiel leichter Husten) ab. Bei längerfristigen Problemen kann eine inhalative Behandlung sinnvoll sein – vielleicht erst mal nur mit Kochsalzlösung oder einen anti-entzündlichen Wirkstoff.

Mehr zur Funktion von Schleim in der Lunge

Prof. Dr. med. Klaus F. Rabe: Wir sehen bei uns in der Klinik sehr viele Menschen, die älter sind. Wir sehen eine Instabilität des Atemweges als diffuser Prozess, relativ häufig bei älteren Menschen, auch mit einer COPD und mehr bei Frauen als bei Männern.

Es gibt sehr einfache Hilfsmittel, mit denen man den Husten, der durch Instabilität verursacht ist, relativ gut behandeln kann. Das hat nichts mit Medikament zu tun. Es gibt spezielle Gesichtsmasken, mit denen man versucht, den Druck in dem Atemweg zu schienen.

Wenn Menschen häufig Hustenattacken bei Lagewechsel haben – zum Beispiel beim Hinlegen, wenn sie sich ins Bett legen und anfangen zu husten, sich immer hin und her ruckeln müssen und eine Stellung finden müssen im Bett, dass der Husten nicht mehr kommt – dann kann es sein, dass tatsächlich so eine Instabilität vorliegt. Dies kann man feststellen, zum Beispiel mit einer Computertomographie. Meistens aber mit einer endoskopischen Spiegeluntersuchung.

Dr. med. Hubert Schädler: Es gibt Fälle, wo Statine schädlich sein können. Das betrifft aber bei weitem nicht alle, sondern eher eine Minderheit. Daher gibt es per se keinen Grund, das Statin nicht zu nehmen. Wenn man das Statin nimmt, und es kommt zu Problemen, sollte man aber natürlich daran denken.

Meist ist chronischer Husten nicht ansteckend. Allerdings könnte zum Beispiel eine Tuberkulose dahinterstecken, diese ist ansteckend. Deshalb ist es wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024